Ja, Biotechnologie stell ich mir eigentlich noch anspruchsvoller vor als Informatik.
Eine der Sachen, die mich eben daran reizt ist, dass es anders als in der Informatik nicht so einfach eine "ultimative Wahrheit" gibt. Die Informatiker können alles immer noch weiter herunterbrechen bis sie irgendwann beim Bit ankommen, aber kleiner geht es nicht, das ist die Ebene, auf der sich letztendlich alles abspielt.
Biotechnologie umfasst ein wenig Biologie, ein wenig mehr Chemie und auch rel. großen Anteil an verfahrenstechnischen Fächern und gerade dort sucht man vergebens nach einer "ultimativen Wahrheit", überall trifft man auf vereinfachende Modelle, die versuchen die Realität möglichst gut zu beschreiben, die aber natürlich immer an ihre Grenzen stoßen. Und das ist das Schöne, eine gewisse Nicht-Vorhersagbarkeit. Und das macht es dann wahrscheinlich ein wenig komplizierter, aber dafür auch sehr viel spannender und damit interessanter.
Lernt ihr als Biotechnologen auch Programmiersprachen?
Nein, wir hatten im ersten Semester die Veranstaltung "Computeranwendungen 1", in der wir den korrekten Umgang mit Microsoft Word und Excel gelernt haben. Powerpoint wurde mehr oder minder zum Malprogramm degradiert - haben wir zwar behandelt, aber nicht ausführlich genug.
Der Parallelstudiengang hat zusätzlich die Veranstaltung "Computeranwendungen 2", weiß aber nicht was dort der genaue Inhalt, Programmieren auf keinen Fall.
In den beiden Master-Studiengängen ist es möglich "Bioinformatics" zu belegen, was auch derzeit noch vor habe.
Ich beschäftige mich in meiner Freizeit, also eben der vorlesungsfreien Zeit, aber mit so Informatikerthemen, weil es mich interessiert und ich auch nicht zum Fachidioten verkommen will - zudem kann es nie schaden, wenn man sich "mal schnell" was zusammenprogrammieren kann.